Weintrauben unterscheiden sich durch ihre verschiedenen Früchte, die je nach Farbe, Form oder Geschmack anders einzuordnen sind. Die Weintraube benötigt um zu überleben eine Klettermöglichkeit und bevorzugt Sonne. Etwas Wind macht den Weintrauben nichts aus. Die Erde sollte jedoch luftdurchlässig sein.
PFLANZENKRANKHEITEN
Botrytis-Fäule
Auf Blättern älterer Pflanzen erscheinen zunächst weißgraue Flecken, die sich beigebraun verfärben. Die Befallsstellen werden größer und breiten sich ganzflächig aus. Die Blätter werden gelb oder fahlgrün, welk und sterben ab. Der Erreger kann im Stängel wachsen, was sich in einer Gelb- bis Graubraunfärbung äußert. Die Pflanzen bleiben bei Frühbefall im Wachstum zurück und werden notreif. An Blättern, Stängeln und Knospen bildet sich der typische graubräunliche Sporenrasen. An unreifen Früchten zeigen sich vom Kelch ausgehende Verbräunungen. Reife oder schwache Früchte werden von einem mausgrauen Sporenrasen (Grauschimmel) überwuchert. Der Erreger kann an vielen Kulturpflanzen des Acker-, Feldgemüse-, Obst-, Wein- und Zierpflanzenbaus autreten.
Der Pilz überwintert in oder auf Fruchtmumien, Trieben und Blättern als Myzel und in Form von Sklerotien. Im Frühjahr werden Massen von Konidien aus dem reaktivierten Myzel und den Sklerotien freigesetzt. Diese Konidien werden vom Wind verbreitet und infizieren die alternden Blütenorgane. Für eine Infektion reichen taunasse Nächte aus. Nach der Infektion bleibt der Pilz inaktiv, bis die Pflanze altert, mehr Assimilate einlagert und sich die Abwehrkräfte verringern. Der Pilz benötigt dann feuchtwarme Bedingungen und kann eine Frucht dann binnen weniger Tage durchwachsen. Bleibt das Wetter zur Erntezeit aber warm und trocken, gibt es kaum Früchte mit Symptomen. Nach Regenperioden kann die Krankheit verstärkt auftreten. Hohe Luftfeuchtigkeit (> 95 %) und niedrige Temperaturen (< 15 - 20 °C) fördern die Krankheitsentwicklung. Der Grauschimmel ist vor allem in feuchteren Anbaulagen verbreitet.
Vorsorge: Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis oder Solabiol Schachtelhalm Sud zu empfehlen.
Zeitraum: Juni, Juli, August, September
Lösung: Einsatz von Botrytiziden
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Oidium (Echter Mehltau)
Alle grünen Rebteile können befallen werden. Befallene Blätter weisen zuerst auf der Blattoberseite helle Flecken auf, später werden diese von weißgrauem Pilzgeflecht überzogen. Bei starkem Befall können sich die Befallsstellen schwarz verfärben. Auf dem Stielgerüst ist ein dünnes weißgraues Pilzgeflecht (manchmal schwer) zu erkennen, das weiter auf die Beeren übergeht. Die Beerenhaut platzt oft auf ("Samenbruch"). Triebe können auch befallen werden. Im Winter kann man an den Trieben schwarz-violette, unregelmäßige Flecken sehen.
Der Pilz lebt auf der Oberfläche der Weinreben. Während des Sommers erfolgt die Fortpflanzung durch Konidien. Diese bilden ein Appressorium, das sich an die Pflanzenoberfläche haftet und mittels Penetrationshyphe eindringt. Weitere gebildete Penetrationshyphen dringen in Blätter, Gescheine, Beeren und Triebe ein, wo sie ein Haustorium bilden. Mit diesem Saugorgan werden Nährstoffe entzogen. An der Oberfläche bildet sich dann ein Mycel mit Konidien, die abgelöst und vom Wind vertragen werden. Zur Überwinterung und die darauffolgende Primärinfektion im Frühjahr bilden sich aus den Geschlechtsorganen Asci mit Ascosporen.
Vorsorge: Ab 1. Vorblütespritzung bis weichwerden der Weintrauben - immer vorbeugend behandeln.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis zu empfehlen.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August, September
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Peronospora (Falscher Mehltau)
Die Verbreitung während des Sommers erfolgt mittels Sporangien, die durch den Wind vertragen werden. Die daraus keimenden Zoosporen dringen in die Spaltöffnungen ein. Später treten Sporangienträger aus den Spaltöffnungen hervor und bilden die nächste Generation. Die Überwinterung erfolgt an befallenen Blättern am Boden mittels Oosporen. Diese keimen im Frühjahr und bilden ein Primärsporangium, aus dem die Primärinfektion startet. An den Blättern entstehen zuerst aufgehellte Flecken. Diese Ölflecken sind hauptsächlich an den Blatträndern zu sehen. An der Blattunterseite bildet sich ein weißer Sporenrasen. Die Befallsstellen vertrocknen anschließend und bilden Nekrosen. Die Blätter können auch abfallen. Gescheine sind von einem weißen Pilzrasen bedeckt. Infizierte Beeren färben sich bläulich-violett und entwickeln eine ledrige, verschrumpelte Oberfläche ("Lederbeeren").
Die Keimung im Frühjahr findet bei Temperaturen über 10°C und mehr als 8 mm Niederschlägen statt. Nach der Inkubationszeit erscheinen die ersten Befallssymptome bei ausreichender Feuchtigkeit.
Vorsorge: Im Zeitraum ab ca. 20 cm Trieblänge bis 4 Wochen vor der Lese (Ernte) behandeln.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis zu empfehlen.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August, September
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TIERISCHE SCHÄDLINGE
Kräuselmilbe
Die Saugtätigkeit der Kräuselmilbe bewirkt eine Blockade des Zell- und Gewebewachstums. Es kommt zu einem verkümmerten Austrieb, was auf Dauer zu einer Vergreisung der Rebe führen kann. Die Blätter der Kurztriebe bleiben klein, verkrüppelt und nach oben gewölbt. Im Frühjahr und Frühsommer sind die Blätter mehr oder weniger stark verkräuselt und weisen bei Durchlicht sternförmige Stichstellen auf. Bei starkem Befall kann es zu einer blaugrauen Verfärbung der Laubwand kommen.
Die Kräuselmilben sind nur 0,15 mm groß. Sie überwintern in einer speziellen Winterform unter Knospenschuppen und der Rinde älteren Holzes. Im Frühjahr wandern die Tiere auf die austreibenden Knospen und die Unterseite der jungen Blätter, wo die Eier abgelegt werden. Aus den geschlüpften Larven entwickeln sich Nymphen, Sommerweibchen und Männchen die bevorzugt die Blattunterseiten besiedeln. Im Verlauf des Jahres treten mehrere Generationen auf. Im Spätsommer suchen die Winterweibchen die Überwinterungsplätze auf.
Vorsorge: Ab dem 5. Blattstadium mit Akariziden behandeln. Im Zuge einer Austriebsspritzung im Frühjahr oder einer Behandlung mit ParaSommer gegen Spinnmilben werden überwinternde Stadien der Kräuselmilbe erfahrungsgemäß miterfasst.
Zeitraum: Sommermonate
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Rebzikaden
Kurz nach dem Austrieb der Rebe fliegen die grasgrünen, sehr schlanken, ca. 3,5 mm großen Zwergzikaden in die Rebflächen ein und legen ihre Eier - für uns nicht sichtbar - in den Blattadern der Rebblätter ab. Die ersten Zikadenlarven erscheinen mit Beginn der Blüte. Die höchsten Larvenzahlen findet man Mitte/Ende Juni, die dann im Juli auf unbedeutende Werte zurück gehen. Mit Abschluss ihrer Entwicklung nach etwa 4 Wochen im Juli/August verlassen die Rebzikaden als Adulte die Rebflächen. Diese erwachsenen Tiere überwintern an immergrünen Nadelgehölzen.
Durch die Saugtätigkeit der larvalen und erwachsenen Rebzikaden entstehen bei Rotweinsorten rote, mosaikartige Blattrandverfärbungen, während Weißweinsorten deutlich abgegrenzte gelbe Aufhellungen an den Blatträndern zeigen. Bei zunehmendem Befall breiten sich die Symptome ins Blattinnere aus, wobei die Hauptadern lange intakt bleiben. Stärker befallene Blätter rollen sich zudem ein, die Blattränder verdorren, es kommt zum vorzeitigen Blattfall.
Vorsorge: Bekämpft werden sollte sinnvollerweise das Larvenstadium, hierbei vor allem die 2. Generation.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis zu empfehlen.
Zeitraum: Juni, Juli
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Traubenwickler, Einbindiger, Bekreuzter; Heuwurm, Sauerwurm
Es gibt 2 Arten von Traubenwickler, der in Österreich auftritt: der Einbindige Traubenwickler und der Bekreuzte Traubenwickler.
Durch die Larven der 1. Generation (Heuwurm) kommt es an den Gescheinen kurz vor dem Aufblühen zu lochförmigen Fraßstellen an den einzelnen Blütenkäppchen und zu einem Verspinnen mehrerer Blütenanlagen oder Blütenbüschel. Die Larven der 2. Generation (Sauerwurm) schädigen durch Einbohrlöcher an den wachsenden bzw. heranreifenden Beeren sowie durch die Begünstigung des Befalls der Trauben durch den Pilz Botrytis cinerea ("Sauerfäule") und andere Fäulnispilze (z. B. Grünfäule, Rosafäule) und Bakterien (Essigstich) an den Wundstellen.
Der Einbindige Traubenwickler überwintert als Puppe in Rinderritzen und schlüpft im Frühjahr ab Ende April. Die Eiablage erfolgt an den Blütenanlagen der Gescheine. Die daraus schlüpfenden Heuwürmer werden bis zu 12 mm groß und befressen die jungen Blüten. Dort verspinnen und verpuppen sie sich. Der Schlupf der 2. Generation tritt Mitte bis Ende Juli ein. Das Weibchen der Sommergeneration legt die Eier auf die jungen Beeren. Die geschlüpften Sauerwürmer fressen an den Beeren. Wenn sie ausgewachsen sind seilen sie sich in Gespinstfäden ab und suchen die Überwinterungsplätze an den Stämmchen auf.
Vorsorge: Behandlung mit Insektiziden am besten bereits ab Eiablage. Heuwurm schlüpft meist bei einer Trieblänge von 30 - 40 cm. Warndienste beachten!
Zeitraum: Juni, Juli, August
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