Schädlinge im Schlafzimmer

Milben, Bettwanzen, Textilmotten und Co. Welche Schädlinge und unerwünschten Besucher lauern im Schlafzimmer und wie werden Sie sie wieder los?

 

Fliegendes Ungeziefer

Fliegen 

Entwicklung verläuft vom Ei- übers Larven- zum Puppenstadium.  Die Eier sind gelblich-weiß und länglich. Larven sind weißliche, fuß- und kopflose Maden. Sie werden bis zu 10 mm lang. Erwachsene Tiere sind die typischen bekannten Fliegen. Sie sind gescheckt, goldgrün, oder dunkelblau bis schwarz.
Vorkommen, befallenes Gut: Fleisch, Fleischwaren, Fisch, Käse, Tiernassfutter sowie in Zersetzung befindliche organische Substanzen. Stubenfliegen bevorzugen pflanzliche, die anderen Fliegen tierische Stoffe. Sie kommen im Freiland überall an Aas und Exkrementen vor. Die Eiablage findet in Klumpen, meist versteckt in Vertiefungen der Lebensmitte statt. Larven können eventuell kurz nach der Eiablage ausschlüpfen und sich sofort einbohren. Der Befall bleibt deshalb oft unbemerkt.
Schäden, Befall: Fraß, Verflüssigung der Produkte, Übertragung von Krankheitserregern und lebensmittelzersetzenden Pilzen und Bakterien, Belästigung.

Vorsorge: Gefährdete Lebensmittel nicht unverpackt liegen lassen, bei starkem und dauerndem Befall (Nähe von Stallungen) Fenster mit Fliegengitter versehen, eventuell Fliegenklebefallen aufhängen. Auch der Duft von Basilikum oder frischer Minze vertreibt sie. Bekämpfung mit chem. Präparaten.

Zeitraum: ganzjährig, v.a. Sommermonate

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Gelsen

Hausgelse:
Die Culex-Arten kommen theoret. das ganze Jahr über vor. Befruchtete Weibchen überwintern an geschützten Stellen (Keller, Schuppen). Im Frühjahr werden 200-300 Eier zusammengeklebt und als schwimmendes Schiffchen auf eine Wasseroberfläche abgelegt. Brutstätten können Seen und Teiche, Wassergräben, Sumpftümpel, Regentonnen, Pfützen und sogar salzhaltige Gewässer sein. Die Larven überleben auch ein längeres Trockenliegen. Nach dem Schlüpfen hängen sie sich unter die Wasseroberfläche mit einem Atemrohr vom Hinterleib bis zur Wasseroberfläche. Sie ernähren sich von Schwebeteilchen, Algen und Kleinsttieren. Bei Störungen tauchen sie zum Schutz ab. Die Entwicklung über Larvenstadien und Puppe zum adulten Tier verläuft ähnlich wie bei den Aedes-Arten (Überschwemmungsgelse - siehe Biotop).

Vorsorge: Wichtigstes Vorgehen in normalen Wohngegenden ist das Abdecken oder regelmäßige Leeren von Regentonnen und allen anderen kleinen Wasseransammlungen, um die Mückenlarven und -puppen zu verhindern bzw. diese zu vernichten. Wem das zu mühsam ist, kann die Wasseransammlungen auch mit larvenabtötenden Präparaten versetzen. Die einfachste, aber immer noch beste Variante, Stechmücken fernzuhalten, ist das normale Fliegengitter bzw. Moskitonetz. Während der Wintermonate besiedeln Gelsen auch Keller, Gartenhütten, Stadln oder ähnliches. Hier können sie an der Decke und Wand sitzend vorgefunden werden.

Zur Bekämpfung im Innenbereich können Sprühinsektizide und Gelsenstecker verwendet werden.

Gegen Gelsen werden in der Regel Repellentien eingesetzt. Dabei handelt es sich zumeist um geruchsintensive Substanzen, die in Form von Sprühlösungen, Cremen oder Lotionen auf Haut und Kleidung aufgebracht werden.

Zeitraum: theoret. ganzjährig, besonders in den Sommermonaten

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Textilmotten

Die erwachsene Kleidermotte ist gelblich-weiß und wird etwa 9 mm lang. Andere Textilmottenarten sehen sehr ähnlich aus: Die Weibchen legen ihre bis zu 100 Eier einzeln an Stoffen ab. Es dauert etwa zwei Wochen, bis die Larven (Raupen) schlüpfen, die eine gelbliche Färbung aufweisen.

Vorkommen, befallenes Gut:
Textilien aus tierischen Fasern. Die befallenen Textilien und Stoffe werden völlig durchlöchert.

Schäden, Befall:
Die befallenen Gewebe sind mit sichtbaren Gespinströhren durchzogen - gerade diese Röhren erschweren eine effektive Bekämpfung dann sehr.

Vorsorge: Gelagerte Kleidungsstücke sollten regelmäßig kontrolliert und wenn möglich kühl und trocken aufbewahrt werden. Kleidermotten mögen bestimmte Gerüche nicht, sodass sich Duftsäckchen empfehlen, die z.B. Lavendel oder Kampfer enthalten. Auch das stark duftende Zedernholz eignet sich bestens. Bekämpfung mit chem. Präparaten und Installation von Pheromonfallen, um rechtzeitig Befall festzustellen.

Zeitraum: ganzjährig

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Kriechendes Ungeziefer

Bettwanzen 

Ca. 5 - 8 mm lang, stark abgeplattet, rotbraun. Larven entwickeln sich aus dem Ei in 5 Stadien zum Vollinsekt. Sie sind dem erwachsenen Tier in der Form ähnlich, aber mehr gelbbraun gefärbt. Nach dem Blutsaugen sind die Tiere stark verdickt und rot bis schwarz gefärbt.

Vorkommen, befallenes Gut:
Tagsüber in Verstecken verborgen, wie z.B. Ritzen in Böden, Matratzen, hinter elektrischen Leitungsrohren, Bildern u. a. Erwachsene Tiere können Kälte ertragen und wochenlang ohne Nahrungsaufnahme leben. Befallen sind meistens Schlafräume. Die Wanzen wandern auch von entfernt liegenden Verstecken zu den schlafenden Menschen und anderen Warmblütern (Haustiere), um Blut zu saugen. Stich des Vollinsektes und der Larven bevorzugt bei Dunkelheit. Blut wird etwa 5 - 10 Minuten lang gesaugt. Dabei eingespritztes Speicheldrüsensekret ist toxisch und ruft bei den meisten Menschen bis zu 7 Tagen später stark juckende Tippeln hervor. Es kommt aber auch zu großflächigen Hautentzündungen, Störungen des Allgemeinbefindens und Beeinträchtigung des Sehvermögens. Bei stärkerem Befall Belästigung durch ihren widerlichen, süßlichen Geruch im Raum. (Stinkdrüsensekret)

Vorsorge: Sauberkeit, Abdichten von Spalten an Möbeln, Türrahmen und Leitungsschächten. Bei Befall wird das Hinzuziehen von Bekämpfungsspezialisten empfohlen.

Zeitraum: ganzjährig

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Käfer (Nagerkäfer, Hausbock, Splintholzkäfer)

Splintholzkäfer:
befallen ausschließlich das Splintholz von Laubhölzern. Kernholz, Buche und Nadelhölzer werden nicht angegriffen. Käfer können sich auch noch in sehr trockenen Räumen intensiv ausbreiten (20 - 60% rel. LF). Käfer sind 2,5 - 8 mm groß. Eier werden vorzugsweise an den Stirnseiten des Holzes oder auch in die Fluglöcher (1-2 mm) gelegt, Bohrmehl ist sehr fein. Gefährdung von Befall vor allem bei Parkett aus Eiche und bei Paletten- und Verpackungsholz (Importware!).

Nagekäfer (Anobien):
alle Nagekäfer sind kleine Käfer mit einem typischen Halsschild, welches kapuzenartig den Kopf überbedeckt. Der gekämmte Nagekäfer trägt auffällig große gefächerte Fühler. Fluglöcher sind kreisrund (1,5 - 3,5 mm). Larven sind weiß und haben 3 Beinpaare. Befallen wird trockenes Nadelholz und/oder Laubholz sowie feuchtes pilzbefallenes Holz.

Hausbock:
größter Holzschädling. Käfer befallen ausschließlich Nadelholz, kein Laubholz. Paarungszeit: Juni bis August in den heißen Tagesstunden. Eiablage (ca. 140 - 200) in Risse und Spalten von Holz. Temperaturoptimum: 28 - 30° C, Fraßtätigkeit bevorzugt in den Außenzonen  des Splintholzes und an erwärmten Holzstellen (Sonneneinstrahlung oder Kaminnähe). Befall auf Dachböden, Dachstühlen und Außenkonstruktionen. Larven zernagen das Holz in unregelmäßig verlaufenden Gängen. Wellenförmige Nagespuren mit feinem staubartigem Bohrmehl. Bohrmehl gelangt in der Regel nicht nach außen. Verpuppung nach 3 - 10 jährigem Fraß dicht unter der Holzoberfläche. Ovale, 5 - 10 mm große Ausfluglöcher.

Vorsorge: Ausbau befallener Hölzer, Heißluft oder Durchgasung bzw. Bekämpfung mit insektenbekämpfenden Holzschutzmitteln.

Zeitraum: ganzjährig

 

Milben 

0,26 - 0,4 mm groß. Weibchen legen 1 - 2 Eier pro Tag, deren Entwicklung zum adulten Tier ca. 10 Tage dauert. Ihre Lebensdauer beträgt 2 - 3 Monate und sie können Temperaturen von -28° C bis 50° C längere Zeit überleben. Intensive und permanente Nahrungsaufnahme (abgestorbene menschl. Hautzellen und Schuppen) lassen Milben ständig Kot produzieren, welcher zu den bekannten allergischen Reaktionen führt (Bronchialasthma, Ekzeme).

Vorkommen:
in Fußbodenritzen, Teppichflächen, Polstermöbel, Matratzen und allen Stellen, wo sich Staub ansammelt und zugleich Schimmelpilze gute Wachstumsbedingungen vorfinden. Die Pilze sind für Milben wichtig, da sie die abgestorbenen Hornhautzellen enzymatisch verändern, sodass sie von den Milben verwertet werden können. Die im Kot ausgeschiedenen Allergene stammen zumeist von den Schimmelpilzen.

Vorsorge: Häufiges Staubsaugen und Lüften, Ausschütteln und Sonnen von Bettwäsche. Luftfeuchte verringern soweit vertretbar. Silberfischchen sind natürliche Feinde von Milben. Das Vorhandensein von Hausstaubmilben kann mittels eines Tests aus einem Staubbeutel abgetestet werden.

Zeitraum: ganzjährig, während der Heizsaison bedingt durch niedrigere Luftfeuchte naturgemäß geringeres Auftreten.

 

Spinnen, Weberknechte, Tausendfüssler

Sowohl Tausendfüßer als auch Spinnen sind generell nicht als Schädlinge einzustufen, da in den seltensten Fällen ein „Befall“ vorliegt oder Schäden entstehen. Im Gegenteil, Tausendfüßer ernähren sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen und sind wichtige Abfallbeseitiger und "Hausspinnen" vernichten viele andere schädliche Kleininsekten in und ums Haus. Trotzdem stellen sie für den einen oder anderen von uns eine Belästigung dar.

Vorsorge: Wenn eine Duldung absolut nicht vertretbar oder eine natürliche Beseitigung nicht umsetzbar ist,  ist eine Abhilfe durch chemische Präparate als letzte Lösung möglich.

Zeitraum: ganzjährig, in kühlen Räumen nimmt der Befall in der kalten Jahreszeit ab.

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Flöhe

Katzenfloh, Hundefloh, Hühnerflöhe, Menschenfloh

Eier weißlich, gleichmäßig oval; madenförmige, fußlose Larven mit gegliedertem beborstetem Körper (5 mm), Puppenstadium schon recht ähnlich dem adulten Tier. Kopf-, Brust- und Hinterleibssegmente kommen voll zur Entwicklung, dunkelbraun bis schwarz. Eiablage wahllos im Raum oder auf Wirtstieren. Leben von Kotpartikeln, Haaren und Schuppen. Entwicklungsdauer ca. 2-4 Wochen.

Vorkommen, Befall:
Flöhe sind Nestbewohner und für die Entwicklung daran gebunden. Befallen werden vorwiegend Haustiere und Wildtiere (Mäuse, Ratten,..) und in Folge der Mensch. (Arten sind nicht wirtsspezifisch). Höhere Temperaturen bei geringer rel. Luftfeuchte verkürzen und niedere Temperaturen und hohe rel. Luftfeuchte verlängern das Leben. Nässe und Trockenheit sind für den Floh lebensabträgliche Umweltfaktoren.

Vorsorge: Vorrangig zur Bekämpfung ist die Identifizierung der Befallsursache, sprich das Aufspüren des Wirtes und der Nester. Befallsherde in denen permanente Regeneration der Population möglich ist, sind zu beseitigen. Dazu zählt das Vernichten wilder Tierlager und das Abfangen der Wildtiere, ständige Pflege von in Wohnungen und Betrieben gehaltener Haustiere, häufiges Lüften von Decken und anderen Lagertextilien sowie die regelmäßige Behandlung von gedielten Fußböden mit Wasser (Waschmittellauge) und dem Absaugen von Teppichen und Böden. (Staubsäcke rasch entsorgen bzw. bei mehrmaliger Verwendung separiert tieffrieren, dadurch werden auch Floheier abgetötet)

Zeitraum: ganzjährig

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