Die Karotte ist ein Wurzelgemüse und eine Kulturform der Wilden Möhre. Andere Namen für sie sind Mohrrübe, Gelbe Rübe oder Wurzel. Botanisch gesehen sind Möhren und Karotten das Gleiche. Karotten bestehen neben einer fleischigen, dicken Pfahlwurzel auch aus dem Stängel und Blättern. Die Form und Farbe der Wurzel variieren je nach Art. Bevorzugt sollte man die Möhre in leichten, sandigen, humusreichen Boden anpflanzen.
PFLANZENKRANKHEITEN
Bakterielle Schaderreger
Bakterielle Schaderreger können über Verletzungen in die Pflanze gelangen und dort Krankheiten wie Fäulnis oder Flecken auslösen (z.B. Pseudomonaden). Eine bekannte bakterielle Erkrankung ist z.B. der Bakterienbrand in Steinobst (Marille, Zwetschke) oder auch der Feuerbrand.
Vorsorge: Zur Bekämpfung bakterieller Blattfleckenerreger stehen keine geeigneten Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Zur vorbeugenden Bekämpfung können Fungizide wie z.B. Kupferpräparate eingesetzt werden, welche einen zeitlich begrenzten Schutzfilm gegen Bakterien bilden.
Zeitraum: ganzjährig
Lösung: Vorbeugender Einsatz von Kupferpräparaten zur Befallsminderung
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Cercospora - Blattfleckenkrankheit
Diese Pilzkrankheit befällt neben Spinat auch Mangold, Karotten und Rote Rüben. Verstreut oder in einem Herd können im Bestand an älteren Blättern erst einzelne, dann zunehmend mehrere 2 - 3 mm große rundliche bis ovale dunkle Flecken auftreten. Das Gewebe stirbt dann ab und wird in der Mitte graubraun bis silbergrau. Die Flecken sind von einem roten, braunen oder kaum ausgeprägten Rand umgeben, deutlich abgegrenzt vom gesunden Gewebe. Bei zunehmendem Befall fließen die Flecken ineinander, die Blätter sterben ab, vertrocknen und liegen schließlich auf dem Boden. Durch den Blattverlust wird die Pflanze zur Neubildung von Blattmaterial veranlasst. Dadurch verschiebt sich der Vegetationskegel nach oben und kann einen "ananasartigen Hals" bilden. Der Pilz überdauert als dunkles Stroma in Blattresten im Boden, von dem im Frühjahr die Primärinfektion ausgelöst werden kann.
Vorsorge: Bemerkt man eine Infektion, sollten die betroffenen Blätter sofort entfernt werden. Nach abgeschlossener Ernte sollten alle Beete umgegraben werden. Auch durch richtige Fruchtfolge kann man einer Infektion vorbeugen. Durch eine rechtzeitige Ausbringung von Fungizid kann man einen vollständigen Ertragsausfall meist verhindern.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus zu empfehlen.
Zeitraum: Sommermonate
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Echter Mehltau
Biologie und Schadbild: Echter Mehltau ist eine gut zu diagnostizierende Krankheit. Hierbei ist den ganzen Tag auf der Blattoberseite ein deutlich weißer Belag sichtbar (siehe Beispiel Gurke). Besonders hohe Temperaturen begünstigen eine Ausbreitung.
Vorsorge: Bekämpfung bzw. Vorbeugung: Kommt die Temperatur in die Nähe der optimalen Wachstumstemperatur 20-25° bei echtem Mehltau und herrscht eine feuchte Witterung vor, ist eine vorbeugende Behandlung mit Fungizid zu empfehlen.
Zeitraum: Juni, Juli, August
Lösung: Netzschwefel Kwizda* im Zuge einer Spinnmilbenbekämpfung
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Falscher Mehltau
Falscher Mehltau kann durch eine Vielzahl von Pilzen verursacht werden, und löst Krankheitssymptome auf vielen Pflanzen aus, wie: Petersilie, Salat, Trauben, Kürbisgewächsen, Zwiebeln, Erdbeeren, Erbsen und Rosen. Der Pilz überwintert in Form einer Dauerspore auf Pflanzenresten oder im Boden. Er infiziert überwiegend junge Pflanzen und Setzlinge. Durch die sogenannten Sommersporen kommt es zu einer schnellen Entstehung vieler Infektionsherde. Infektionen werden durch Blattnässe und offene Stellen gefördert. Auf der Blattoberseite erkennt man nach der Infektion wässrige braune Flecken. Unten am Blatt bildet sich ein weißer Pilzrasen.
Vorsorge: Eine feuchte Umgebung und die Bildung von Kondenswasser sollte vermieden werden. Gute Belichtung ist förderlich da der Pilz Dunkelheit bevorzugt. Bei der Behandlung mit Kontaktfungiziden sollte auf eine Umgebungstemperatur von 10° C geachtet werden.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus oder Naturid Schachtelhalm-Extrakt AF zu empfehlen.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August, September
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Möhrenröte
Hierbei handelt es sich um eine Viruserkrankung die durch 2 verschiedene Virenarten übertragen wird, welche meist die Gierschblattlaus als Wirt haben. Auf den Blättern erkennt man eine Erkrankung daran, dass sie erst teilweise gelb werden und dann vom Rand beginnend immer rötlicher. Die Blattadern bleiben jedoch während der ganzen Zeit grün.
Vorsorge: Da man gegen Viren nicht vorgehen kann, ist es oft schwierig dieser Krankheit Herr zu werden. Eine Bekämpfung der Wirte, also der Blattläuse ist die effektivste Methode. Ansonsten kann man erkrankte Pflanzen nur zur Gänze aus dem Bestand entfernen.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus zu empfehlen.
Zeitraum: Sommermonate
Lösung: Bekämpfung der Virusüberträger (Blattläuse) mittels Insektizid (siehe Gierschblattlaus)
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Möhrenschwärze
Diese durch einen Pilz verursachte Krankheit breitet sich besonders bei feuchter Witterung rasch aus. Der Pilz sitzt entweder auf den Samen und überwintert auf abgestorbenen Pflanzenteilen im Boden. Bei einer Infektion bemerkt man auf den Karotten eingesunkene Flecken die zuerst grau sind und später schwarz werden können. Am Grün erkennt man immer dunkler werdende Flecken die das gesamte Blattwerk dahinraffen können. Werden die einzelnen Pflanzen nah zueinander gesetzt und lange mit einer Folie abgedeckt breitet sich die Infektion besonders schnell aus.
Vorsorge: Ist einmal ein Befall aufgetreten, sollten frühestens in 4 Jahren wieder Karotten auf dem selben Stück angebaut werden. Kann man an den Blättern eine Infektion feststellen sollte man sofort mit einer Fungizidbehandlung beginnen. Auch ein Entfernen der betroffenen Blätter ist ratsam.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Blattbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Blatt plus zu empfehlen.
Zeitraum: Spätsommer und Herbst
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Violetter Wurzeltöter
Neben Möhren sind vor allem Spargel und Kartoffel besonders von einer Infektion betroffen. Dieser Pilz kann mehrere Jahre im Boden überdauern, bis er wieder eine Infektion auslöst. Vor allem um den unteren Teil der Karotte bildet sich ein violettes Myceliengeflecht unter dem der Fruchtkörper der Karotte rasch zu faulen beginnt. Feuchte Standorte mit lehmigen Böden begünstigen eine Infektion. Ist diese einmal weiter fortgeschritten, kann man nicht mehr dagegen vorgehen.
Vorsorge: Bei wiederholtem Befall ist es ratsam auf dem Beet für einige Jahr nur mehr Pflanzen anzubauen, die dem Pilz nicht als Wirt dienen können. Ist das Anbaugebiet zu nass sollte man überlegen den Boden durch eine Drainage zu entwässern. Als Nachfrucht nicht Fenchel, Kartoffeln, Möhren, Pastinaken, Petersilie, Rote Rüben und Sellerie anpflanzen. Als Vorfrucht nicht Klee oder Luzerne aussäen.
Als pflanzenstärkende Maßnahme sind Bodenbehandlungen mit Naturid EM Mikro Basis und Naturid EM Boden plus zu empfehlen.
Zeitraum: Sommermonate
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TIERISCHE SCHÄDLINGE
Gierschblattlaus
Neben der Petersilie und den Möhren dienen diesem Schädling auch Kümmel und Sellerie als Sommerwirte. Die Blattlaus überwintert auf Weiden. Sie ist 1-3 mm groß und schädigt die Pflanzen durch ihre saugende Ernährung. So sieht man bei befallenen Pflanzen, dass sich die Blätter verfärben und zusammenrollen. Im Sommer vermehrt sie sich durch Jungfernzeugung und tritt meist in großen Kolonien auf. Sie ist besonders gefährlich, da sie die Viruskrankheit der Möhrenröte überträgt.
Vorsorge: Um die größten Saugschäden zu verhindern sollten sowohl die Weide, als auch die Karotten rechtzeitig mit einem zugelassenen Insektizid gespritzt werden.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August
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Grüner Möhrenblattfloh
Der Floh befällt Petersilie und Karotten. Die adulten Flöhe überwintern auf Kieferbäumen. Wenn es wärmer wird, springen sie auf die Blätter der Karotte und beginnen mit Ihrer Saugtätigkeit. Durch das von ihnen abgesonderte Sekret beginnen die Blätter sich zu kräuseln. Auch die Wurzelbildung wird so negativ beeinflusst. Kommt man auf dem Grün an, sieht man viele kleine glasige Insekten wegspringen. Die Eier werden senkrecht an den Blatträndern abgelegt. Nach 4 Wochen schlüpfen die Larven die sich oft häuten und sich ab September ihre Überwinterungsquartiere suchen.
Vorsorge: Sät man früh aus, kann man einem Befall eventuell vorbeugen. Sieht man, dass die Blätter sich kräuseln, sollte man mit einem zugelassen Insektizid gegen den Schädling vorgehen.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August
Möhrenfliege
Die Möhrenfliege befällt neben Petersilie auch Möhren, Kümmel, Dille und Sellerie. Sie überwintert entweder im Boden neben Möhrenpflanzen oder in deren Wurzel. Bei beginnendem Befall verfärben sich die Blätter und werden welk. Zu diesem Zeitpunkt sitzt bereits eine weißlich gelbe Larve in der Wurzel und frisst Gänge in den unteren Bereich der Wurzel hinein. Diese Verletzungen führen dann zu einem verstärkten Pilzbefall. Die Larve verpuppt sich dann über die Wintermonate und kann sowohl im Boden als auch zwischen den Ernteabfällen überleben. Zwischen April und Mai schlüpfen die schwarz glänzenden Fliegen. Diese legen ihre Eier nahe des Wurzelhalses ab, wo nach 4-8 Tagen die Maden schlüpfen, um die Wurzeln zu zerstören. Pro Saison kann es bis zu 2 Generationen geben.
Vorsorge: Alle Ernterückstände sollten entfernt werden. Keinen Kompost aufbringen, da dieser die Fliegen anlockt. Die Fruchtfolge von mindestens 4 Jahren ist zu beachten. Pflanzen dünn säen. Beete rechzeitig mit Kulturnetzen abdecken.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August, September
Möhrenminierfliege
Die Möhrenminierfliege befällt neben Petersilie auch Karotten und Sellerie. Die Schädlinge überwintern in Puppenform und Anfang Mai kann man die erwachsenen Fliegen, die sehr behaart sind, erkennen. Die Weibchen ernähren sich vom Pflanzensaft und legen ihre Eier an der Unterseite der Blätter ab. Nach 5 Tagen schlüpfen die Larven und gelangen über die sogenannten Miniergänge in die obere Hälfte der Wurzel, wo sie 2 Monate lang fressen. Anschließend verpuppen sie sich direkt in der Wurzel. Es gibt noch eine 2. Generation, die jedoch kaum Schaden anrichtet, da diese nur auf die Blätter spezialisiert ist.
Vorsorge: Kulturschutznetze sollten als vorbeugende Maßnahme angebracht werden.
Zeitraum: Mai, Juni, Juli, August
Wurzelnematoden
Diese Schädlinge können besonders bei Karotten, Erdäpfeln und Rüben Probleme machen. Anfänglich bemerkt man nur gewisse Wachstumsstörungen im Blattwerk. Den Hauptschaden sieht man meist erst bei der Ernte. Es kommt zu Missbildungen der Wurzeln, die durch die Saugtätigkeit und der damit einhergehenden Speichelabsonderung der Nematoden entstanden sind. Die Symptome gehen von verstärkter Seitenwurzelausbildung über gallenartige Anschwellungen der Wurzeln bis hin zu rot-braunen Zysten an den Wurzelhärchen. Die Nematoden legen ihre Eier in den Boden, wo diese mehrere Jahre überdauern können.
Vorsorge: Man sollte besonders auf effektiven Fruchtwechsel Acht geben. Sind einzelne Pflanzen befallen sollten diese mitsamt der umgebenden Erde aus dem Garten entfernt werden. Danach sollte man das entstandene Loch mit kochendem Wasser befüllen. Kamille, Ringelblumen und Tagetes (hochwüchsige) aussäen; Tagetes scheiden über ihre Wurzeln Duftstoffe, sog.Terthiopene, aus, mit denen sie Nematoden anlocken. Sobald diese in die Wurzeln eindringen, setzt die Pflanze ein Sauerstoffmolekül frei, das mit den Terthiopenen reagiert und zum tödlichen Gift wird.
Zeitraum: ganzjährig
Lösung: Expertenrat